«Review»
Animal Collective: «Time Skiffs»
Neue, alte Freunde: Das Animal Collective rudert auf dem neuen Album «Time Skiffs» durch die Zeiten.
Kush K: «Your Humming»
Was für ein Tag ist heute? Und was ist mit uns passiert? Eigentlich egal – auch wegen dem neuen Album «Your Humming» von Kush K.
Ja, Panik: «Die Gruppe Ja, Panik»
Die Gruppe Ja, Panik ist wieder da – mit dem Album «Die Gruppe Ja, Panik». Und es öffnen sich neue Räume.
Zayk
Resignation oder Enge? Gibts in der Musik der Band Zayk nicht – was auch auf ihrer neuen EP «La crête» zu hören ist.
The Notwist: «Vertigo Days»
Weitergehen, nach neuen Verbindungen und Verknüpfungen suchen und sich öffnen, selbst dann, wenn draussen alles geschlossen ist: Genau dies machen The Notwist auf ihrem neuen Album «Vertigo Days».
Deerhoof: «Future Teenage Cave Artists»
Draussen zerbröselt vieles, und Deerhoof haben den Soundtrack dazu: «Future Teenage Cave Artists» ist ein Album am Puls der Zeit.
Perfume Genius: «Set My Heart on Fire Immediately»
Schwelgen liegt nicht drin, mögen die Melodien noch so süss sein: Die neuen Songs von Mike Hadreas alias Perfume Genius.
Die Sounds der Quarantäne
Wie klingt eigentlich der Lockdown? Matmos-Mitglied Drew Daniel hat Sounds zugeschickt erhalten – und daraus ein 15-minütiges Stück geschnitten.
Car Seat Headrest: «Making a Door Less Open»
Neu mit Maske: Will Toledo und seine Kollegen veröffentlichen ihre ersten neuen Car-Seat-Headrest-Songs seit vier Jahren.
Ernest Hood: «Neighborhoods»
Das Album «Neighborhoods» des Ambient-Pioniers Ernest Hood ermuntert dazu, die Kopfhörer wieder einmal wegzulegen.
Gute Vibrationen
Die holländisch-türkische Band Altin Gün erinnert an die Ära, als die Rockmusik am Bosporus psychedelisch wurde. Sie machen klar: Es geht um den Vibe, nicht um Politik.
Orchestre Tout Puissant Marcel Duchamp: «Sauvage Formes»
Eine der Platten der Saison: «Sauvage Formes» des Orchestre Tout Puissant Marcel Duchamp.
Car Seat Headrest: «Twin Fantasy»
Will Toledo und seine Indie-Rock-Band Car Seat Headrest besuchen ihre eigene postpubertäre Vergangenheit.
Laraaji: «Vision Songs Vol. 1»
Eine der bislang schönsten Platten des Jahres: Dieses Fundstück aus dem Archiv von Laraaji.
Tocotronic: «Die Unendlichkeit»
Tocotronic erzählen auf ihrem Album «Die Unendlichkeit» aus ihrer Biografie. Und bleiben doch die Trickser von früher.
Avey Tare: «Eucalyptus»
Avey Tare singt auf seinem berückenden Soloalbum wieder «Campfire Songs», oder zumindest klingen die frühen akustischen Folkexperimente des Animal Collective auf «Eucalyptus» nach.
Laurel Halo: «Dust»
Woraus bemerkenswerter Weise fast nichts hervorgeht, (ausser, dass Laurel Halos «Dust» ein Album ist, das unbedingt gehört werden muss.)
Mount Eerie: «A Crow Looked at Me»
Unter dem Alias Mount Eerie veröffentlichte Phil Elverum Musik, in der ähnliche Mysterien wohnten wie in David Lynchs «Twin Peaks». Dann starb seine Frau – und alles wurde anders.
UFO: «III»
Hier gehts weiter: Lukas Huber, Michael Anklin und Robert Torche sind UFO und haben für Album «III» eine schöne Versuchsanordnung erfunden. Und: Es klingt auch superb.
Jeans for Jesus: «P R O»
Jeans for Jesus haben am Freitag «P R O» veröffentlicht. Aus diesem Feieranlass: Das Song-für-Song-Protokoll (obacht, Spoiler!).
Mica Levi & Oliver Coates: «Remain Calm»
Warum dieser kleine Artikel zu dieser bereits älteren Platte erst jetzt hier erscheint? Damit ich auf Mica Levis Oscarbild linken kann – und da man Oliver Coates auch nie genügend würdigen kann.
Dirty Projectors: «Dirty Projectors»
David Longstreth ist verlassen und alleine auf seinem neuen Album – und versucht, der privaten Todesspirale zu entkommen. Ein Krisenalbum? Ja, aber nicht nur.
Hand Habits: «Wildly Idle (Humble Before the Void)»
Was die hörenswerten Alben angeht, liess sich das Jahr sehr langsam an. Welche Platte ich deshalb – Stand 13. Februar – am liebsten habe? Diese hier.
Tim Presley: «The Wink»
Dieses Album kann schon frustrierend nachlässig sein, doch eben auch lustig und sehr sonderbar.
Botany: «Deepak Verbera»
Die Reise ans Licht – erzählt von Spencer Stephenson, der sich auf die Suche nach dem Mystiker Horris E. Campos begibt.
Childish Gambino: «Awaken, My Love!»
Dieses Album fiel zwischen die Jahre, deshalb jetzt: Viel Liebe für «Awaken, My Love!» von Childish Gambino.
Manuel Stahlberger: «Kristalltunnel»
Gar nicht schwierig, weil grossartig: Das immer noch aktuelle zweite Soloalbum von Manuel Stahlberger.
Blood Orange: «Freetown Sound»
Das Album seines Lebens: Mit «Freetown Sound» erschafft Devonté Hynes ein vielstimmiges Pop-Opus zur Zeit. Der nachgereichte Artikel zu einer der Platten des Jahres, der auch in diese Solange-Appreciation-Days prima passt.
Fanbriefe in Songform
In ihren Songs grüssen Musiker immer wieder direkt ihre Vorbilder und Einflussgrössen – die oftmals unerreichbar sind. Genau diesen Fansongs widmet sich der Sampler «Heroes», der zum 40. Geburtstag der Rough Trade Shops erscheint. Fünf Songs aus dem üppigen Sampler, kurz angespielt.
Deerhoof: «The Magic» & Clippremiere
Die Gummiball-Band Deerhoof schreddert auf ihrem neuen Album «The Magic» die Rockgeschichte. Und natürlich tut sie das auf ihre ureigene, fantastische Weise.
Frank Ocean: «Blond»
Das ist nicht die Form, die dieses Album verdient hat (eigentlich verdient es kein Album), aber es ist nun mal so: Irgendwie muss ich beginnen, «Blond» (oder «Blonde») beizukommen – und sei es nur mit diesen Track-für-Track-Notizen. Immerhin: ein Anfang (und: «I got two versions»).
Jessy Lanza: «Oh No»
Es ist der Tag vor «Boys Don't Cry», deshalb bietet sichs heute an, mit Jessy Lanzas neuem Video durch die Nacht zu radeln – und ihre fantastische Platte «Oh No» gebührend zu würdigen.
Nadja Zela: «Immaterial World»
Nadja Zela veröffentlichte im Frühling ihr Album «Immaterial World». Ein Album, das von einer postkapitalistischen Welt träumt – in der Liebe, Zusammenhalt und Frieden wieder wichtig sind. Nun spielt Zela mit ihrer Band am Gartenfestival des Café Kairo in Bern.
Chris Cohen: «As If Apart»
Keine Meisterwerke mehr, denn hier ist «As If Apart», die neue Platte des ehemaligen Deerhoof-Mitglieds Chris Cohen. Sie ist wunderbar.
Radiohead: «A Moon Shaped Pool»
Für Tatort-Abstinente sind Neuerscheinungen am Sonntagabend eigentlich gar keine schlechte Idee. Deshalb hier: die neue Radiohead, Song für Song im ersten Hördurchlauf.
ANOHNI: «Hopelessness»
Hier, der angekündigte Blockbuster des Monats: ANOHNIS apokalyptisches «Hopelessness». Wie hört es sich an? Die Track-für-Track-First-Listen-Kritik.
Cavern of Anti-Matter: «Void Beats / Invocation Trex»
Feeling Motorik – mit Tim Ganes neuer Band Cavern of Anti-Matter. Das ist nicht immer unstreng, aber zuweilen auch ganz grossartig.
Bitchin Bajas and Bonnie «Prince» Billy
Erbaulicher Stoff ist nie schlecht und schon gar nicht in diesen Tagen. Da kommt «Epic Jammers and Fortunate Little Ditties», das das Kraut-Loop-Trio Bitchin Bajas mit Will Oldham eingespielt hat, gerade recht.
The Come n' Go: «Tumbling Heights»
Rock'n'Roll, Noises out of Psychedelia, kosmischer Blues und andere Verpeiltheiten: Alles ist da auf dieser Platte des Wahnsinns von The Come n' Go.
Animal Collective: «Painting With»
Keine Musik für Zyniker: Das ist «Painting With», die zehnte, freudvolle Platte des Animal Collective.
«La Suisse Primitive»
Seit zwei Jahren durchkämmen Niklaus Reichle und Ronny Hunger mit ihrem Platten- und Konzertlabel La Suisse Primitive den Schweizer Garage-Untergrund. Nun erscheint der erste Labelsampler.
«Clouds Taste Metallic» revisited
Meine Fan-Beziehung zu den Flaming Lips ist vorbei, doch Platten wie «Clouds Taste Metallic» werde ich für immer lieben. Nun erscheint dieses allerbeste von vielen besten Alben in einer Jubiläumsedition, für die ich noch einmal letzte Lips-Franken hergeben werde.
Oneohtrix Point Never: «Garden of Delete»
Auf «Garden of Delete» besucht Daniel Lopatin alias Oneohtrix Point Never sein eher vermurkstes Pubertätsdasein in einer nordamerikanischen Kleinstadt am Atlantik. Wie diese Platte klingt? Ein Track-für-Track-Guide (nach zweimaligem Anhören).
Jeffrey Lewis & Los Bolts: «Manhattan»
Jeffrey Lewis – ein ewiger Held dieser Seiten – veröffentlicht sein New-York-Album*, und «Manhattan» ist eines seiner schönsten.
Car Seat Headrest: «Teens of Style»
Indie-Rock ist eine Ruine, die man prima nochmals aufsuchen kann, um in diesen abgewrackten Häusern ein letztes vergnügliches Wiegenlied zu singen. Zumal dann, wenn man Will Toledo ist, der alle Winkelzüge kennt und als Car Seat Headrest vielleicht das letzte Indie-Album veröffentlicht, das man sich anhören sollte.
Deerhunter: «Fading Frontier»
Eine der wertvollen Bands dieser Jahre ist Deerhunter. Mit «Fading Frontier» erscheint bald eine Platte, die hell und beinahe zu versöhnlich klingt, ehe alles anders wird.
Micachu & The Shapes: «Good Sad Happy Bad»
Keine Meisterwerke mehr! Denn hier kommt «Good Sad Happy Bad», das hingeworfene neue Album von Micachu & The Shapes.
Flying Saucer Attack: «Instrumentals 2015»
David Pearce war 15 Jahre untergetaucht, nun hat er eine neue, instrumentale Platte unter seinem Alias Flying Saucer Attack eingespielt. Zeit für eine Neuentdeckung.
Pyrit: «Ufo»
Er war einer der Galgenvögel von Thomaten und Beeren. Nun veröffentlicht Thomas Kuratli sein Solodebüt unter dem Alias Pyrit.
Nachgehörte Platten (2): Jackson Scott
Diese Platte ist längst reif für ein paar wenige Worte der Liebe, zumal in diesen Tagen, in denen die Sonne nochmals explodiert: «Sunshine Redux» von Jackson Scott.
Sleep: «Sleep»
Ja, Panik-Sänger Andreas Spechtl widmet sich auf seinem Solodebüt dem Schlaf. Ein Album für schlaflose Nächte – und für frühmorgendliche, halbwache Hördurchgänge.
Nachgehörte Platten (1): Shamir
Geheime Platten sind andere, aber anstelle einer Halbjahresbilanz und wiederholten Loblieder auf die Tonspuren von Sufjan, Panda, Earl, Colleen, Holly und Gefährten gibts hier ein sehr spätes auf Shamirs «Ratchet».
Hudson Mohawke: «Lantern»
Es ist die Saison der Blockbuster, es ist die Saison von «Lantern», dem langersehnten Album von Hudson Mohawke. Die Track-für-Track-Second-Listen-Kritik.
Unknown Mortal Orchestra: «Multi-Love»
Falls man eine Sommerplatte braucht, hier ist sie: die schwüle, verzweifelte, hilfeschreiende und doch beglückende «Multi-Love» von Ruban Nielson alias Unknown Mortal Orchestra.
Tyondai Braxton: «HIVE1»
Tyondai Braxton besetzt einen musikalischen Aussenposten. Nun hat das ehemalige Mitglied der Battles seine atemraubende Komposition «HIVE1» als Album veröffentlicht.
Jim O'Rourke: «Simple Songs»
Das Abenteuer findet anderswo statt: Jim O’Rourke hat sich mit «Simple Songs» – seinem ersten Songalbum seit 14 Jahren – zu einem Hüter der Popklassik entwickelt.
Der Dub von Colleen
Vor einem Monat veröffentlichte die Französin Cécile Schott alias Colleen ihr dubinfiziertes Album «Captain of None» auf Thrill Jockey. Nun hat sie einen Mix zusammengestellt, der die Inspirationsquellen für diese Platte weiter offenlegt. Sehr sehr hörenswert.
Tocotronic: «Das rote Album»
Nach «Wie wir leben wollen» veröffentlichen Tocotronic die Platte ohne Namen, aber mit rotem Cover. Kurz und voreilig beschrieben, das «rote Album», Lied für Lied, im zweiten Hördurchgang.
Young Fathers: «White Men Are Black Men Too»
Sie haben keine Zeit zu verlieren: Die Young Fathers veröffentlichen den raschen «Dead»-Nachfolger mit Popsongs, die den Gospel in sich tragen und bei allem Unfrieden versöhnlich wirken.
Toro Y Moi: «What For?»
Chaz Bundick ist ein retromanisches Produzentenwunderkind, der sich auf seinen Platten immer mal wieder unentschlossen zeigt. Nun, das ist nicht schlimm, wie sein viertes Album als Toro Y Moi zeigt.
Lightning Bolt: «Fantasy Empire»
Das Duo aus Providence, Rhode Island, veröffentlicht mit «Fantasy Empire» ein neues Album, das den Koffeinhaushalt für die nächsten Tage regelt.
Sufjan Stevens: «Carrie & Lowell»
Nach dem ausufernden «The Age of Adz» veröffentlicht Sufjan Stevens mit «Carrie & Lowell» eine Folkplatte über seine verstorbene Mutter und seinen Stiefvater, bzw. über das Leben und den Tod, kurz: über fast alles. Ein erster Hördurchlauf.
Die Beat-Forschungen von Sly Stone
Nach dem Woodstock-Triumph entdeckte Sly Stone die Rhythmusmaschine Rhythm King, die auf dem Meisterwerk «There's A Riot Goin' On» den verwirrenden Puls angab. Eine Compilation vereint seine Forschungen mit der Beat-Maschine.
Dan Deacon: «Gliss Riffer»
Nach zwei Ensemble-Werken veröffentlicht Dan Deacon ein Album, auf dem sich der Stunt-Elektroniker aus Baltimore dem Popsong zuwendet. Im Sommer ist der wunderbare Happening-Performer am B-Sides-Festival zu sehen.
Aphex Twin: «Computer Controlled Acoustic Instruments pt2»
Aphex Twin veröffentlicht nach «Syro» bereits wieder eine neue EP. Sie ist treffend betitelt, klingt überaus perkussiv und dunkel. Verwirrend ist sie dennoch, wegen einer schönen Instruktion.
Mount Eerie: «Sauna»
Das vergangene Jahr stand auch im Zeichen der persönlichen Entdeckung des Microphones-Katalogs von Phil Elverum, der seit mittlerweile 12 Jahren unter dem Alias Mount Eerie Platten veröffentlicht. Nun erscheint sein neues Album «Sauna».
Mac DeMarco: «Demos, Volume 1»
Mac DeMarco machte für seine Alben «2» und «Salad Days» tatsächlich Demoaufnahmen. Diese sollten so «shitty» wie möglich klingen, nun liegen sie dennoch auf einer CD vor.
Viet Cong: «Viet Cong»
Immer dann, wenn die Rockmusik am Ende scheint, passiert etwas, zum Beispiel eine Band wie Viet Cong.
Knobeln mit Panda Bear
Nun ist «Panda Bear Meets The Grim Reaper» erhältlich – ein Album, das den Kontakt zur Aussenwelt kappt und doch eine grosse Herzlichkeit ausstrahlt. Ausführlichere Worte meinerseits werden in Bälde am Kiosk zu finden sein, doch bis es soweit ist, wird weiter gerätselt.
Deerhoof: «La Isla Bonita»
Die neue Deerhoof-Platte «La Isla Bonita» ist da. Und sie ist eine der Anwärterinnen für die ersten zehn Plätze der anstehenden Jahresbestenliste, so gut.
Panda Bear: «Mr Noah»
Man wacht auf, und eine neue Panda-Bear-EP ist in der Mailbox – wie auch endlich das Erscheinungsdatum seiner kommenden Platte «Panda Bear Meets the Grim Reaper» bekannt ist. Die First-Listen-EP-Kritik.
Dan Bodan: «Soft»
Hier kommt der Soft Boy: Der Kanadier Dan Bodan veröffentlicht sein zärtliches und verletzliches Debüt «Soft».
Larytta: «Jura»
Nach sechs Jahren Pause veröffentlicht das Lausanner Duo Larytta eine neue Platte. «Jura» heisst diese, ist näher an der klassischen Songform anzusiedeln als das Debüt «Difficult Fun», und wirkt umso hinterlistiger.
Sinkane: «Mean Love»
«At the Beach on Mars in the Summertime»: Ahmed Gallab alias Sinkane veröffentlicht seine zweite Platte «Mean Love».
Rustie: «Green Language»
Die Vorabtracks versprachen einen Megarave, doch Rustie gibt sich auf dem Nachfolger des grossartigen Bubenstreichs «Glass Swords» lieber ernsthaft feierlich.
Shabazz Palaces: «Lese Majesty»
Shabazz Palaces veröffentlichen mit «Lese Majesty» eines der lohnenswertesten Alben des Jahres. Nach der Erstkontaktaufnahme hier nun endlich eine längere Besprechung, die mit dem Titel «Rapper sieht Sterne» im «Tages-Anzeiger» und dem «Bund» erschienen ist. (Neben dem Plattendealer müssen auch die KioskverkäuferInnen supportiert werden, unbedingt.)
Arto Lindsay: «Encyclopedia of Arto»
Da ich schon bei der E-Gitarrenspielerschaft sind – und anderweitig Worte dringender gebraucht werden als hier im Blog: Mein Text aus dem «Loop» zur wunderbaren Compilation «Encyclopedia of Arto», die den Pendler Arto Lindsay würdigt.
Alexis Taylor: «Await Barbarians»
Der Hot-Chip-Sänger übt auf seinem zweiten Solo-Album «Await Barbarians» scheu den Slow Dance.
Joakim: «Tropics of Love»
Die Tropen sind traurig: Joakim veröffentlicht mit «Tropics of Love» eine berückende Pop-Platte.
Combineharvester: «Brikks»
Marlon McNeill baut sein Projekt Combineharvester für sein neues Album «Brikks» zur Band aus – und forscht abermals in gitarrenmusikalischen Tiefen.
Willis Earl Beal: «Curious Cool»
Willis Earl Beal ist eine Herausforderung – für sein Label und für das Publikum. Nun verschenkt er mit «Curious Cool» eine weitere Liedersammlung.
Stahlberger: «Die Gschicht isch besser»
Heute erscheint das dritte Stahlberger-Album. Es heisst «Die Gschicht isch besser» und es ist wunderbar.
Cloud Nothings: «Here and Nowhere Else»
Keine Vergangenheit und keine Zukunft: Das behauptet Dylan Baldis Band Cloud Nothings bereits zum zweiten Mal. Ein Trick, der auch auf «Here and Nowhere Else» klappt.
Sisyphus: «Sisyphus»
Maximaler Pop: Sufjan Stevens spannt im Projekt Sisyphus mit dem Anticon-Rapper Serengeti und dem Taschensinfonie-Produzenten Son Lux zusammen.
Bradford Cox: «Teenage» (OST)
VHS- und Kassetten-Träume: Der Deerhunter-Sänger Bradford Cox imaginiert auf dem Soundtrack zum Dokumentarfilm «Teenage» eine schummrige Vergangenheit.
Beck: «Morning Phase»
Der Sänger wacht auf, nach einer langen Nacht im Sturm, blinzelt und fragt scheu: Können wir nochmals von vorne beginnen? Sechs Jahre nach seinem letzten Studioalbum «Modern Guilt» stellt Beck diesen Wunsch nach einem Neubeginn an den Anfang seiner neuen Platte «Morning Phase» – und greift auf die milden kalifornischen, immer leicht mystifizierten Folk-Harmonien zurück, die auch schon «Sea Change» beseelten.
Young Fathers: «Dead»
Gequetschte Harmonikaakkorde füllen den leeren Raum. Es sind traurige
Akkorde, die im einsetzenden Tribalbeat, den widerhallenden
Klagestimmen, den Subbässen und Raps nach und nach untergehen. Der Track
schlägt immer neue Haken, bis der Sänger beinahe feierlich den Satz
«AK-47 take my brethren straight to heaven» immer und immer wieder
wiederholt, während sich der stotternde Beat überschlägt. Vor den
Kalaschnikows, die die besungene Brüderschaft direkt in den Himmel
schiessen, hilft keine Flucht, es gibt keinen Ausweg, «ohyaiehyayoi».
Frieden können die Getriebenen, die den Song «No Way» verantworten,
nicht finden. Und wir stehen erst bei Minute drei einer dichten und
fordernden Popplatte. «Dead» heisst diese, der Name der Combo: Young Fathers.
Ja, Panik: «Libertatia»
Selten ging einem ein Album so ans Lebendige wie «DMD KIU LIDT» der Gruppe Ja, Panik. Die Freunde der Angst um den Texter, Sänger und Gitarristen Andreas Spechtl wagten sich mit ihrer «Depressionsoper» nahe an den Abgrund, so nah, dass die Stille, die das Album beendete, dringend benötigt wurde. Das war vor drei Jahren.
Jeans For Jesus: «Jeans For Jesus»
Es war Sommer – und die Sonne schien hell und grell. So hell und froh wie das Lied «Estavayeah» der damals mysteriösen Band Jeans For Jesus. Doch natürlich war da, wie bei fast jedem guten Popsong, mehr unter der Oberfläche zu entdecken. Denn da war ein schattiges Erzähler-Gemüt zu vernehmen, das ganz am Schluss feststellt: «Oh Baby, i bi müed». Geschenkt, dass hier die Party-Vuvuzela ein schlappes Geleit anstimmte. Es wurde Herbst – und die Single «Nie Meh» akzentuierte das leicht depressive, verletzliche und sensible Element der vier Berner, die nach diesen Vorboten Ende Januar endlich ihr Debüt veröffentlichten.