Cavern of Anti-Matter: «Void Beats / Invocation Trex»
Feeling Motorik – mit Tim Ganes neuer Band Cavern of Anti-Matter. Das ist nicht immer unstreng, aber zuweilen auch ganz grossartig.
Seit sieben Jahren machen Stereolab nun schon Pause. In dieser Pausenzeit wurde all das modisch und theoretisiert, was die analogverliebte Forscherband um Laetitia Sadier und Tim Gane schon immer gemacht hat: die Neukalibrierung von Krautrockelementen, das Träumen von einer musikalischen Vergangenheit, die sich so nie ereignet hat und das Flüchten in zeitlose Sphären, in der die Gegenwart weit weg ist.
All das ist auch in Tim Ganes neuer Band Cavern of Anti-Matter zu hören, doch das Trio – neben Gane sind dies Holger Zapf an allerlei analogen Elektronik-Instrumenten und das frühere Stereolab-Mitglied Joe Dilworth am Schlagzeug – geht radikaler, weil repetitiver und weniger lieblich und loungig ans Werk. Die motorischen Rhythmen geben in den meist langen Instrumental-Tracks den Beat an wie im sensationellen Opener «Tardis Cymbals» und die sorgfältig gearbeiteten Klänge schillern und wandern durch den Raum. Als Auflockerung zwischen diesen zuweilen strengen instrumentalen Klangstudien singt Deerhunters Bradford Cox den leichten «Liquid Song», ehe es weitergeht und in der «Zone Null» endet.
Doch natürlich: Eine Sackgasse ist damit nicht erreicht, sondern ein Ausgangspunkt, an dem alles offen ist für künftige Forschungen.
«Void Beats / Invocation Trex» ist auf Duophonic erschienen. Mehr aus Tim Ganes Labor gibts dank dem aktuellen und zweieinhalbstündigen Fact-Mix, der Jazz, Noise und Obskuritäten zusammenbringt.