Deerhoof: «La Isla Bonita»

deerhoof2k14 Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

Die neue Deerhoof-Platte «La Isla Bonita» ist da. Und sie ist eine der Anwärterinnen für die ersten zehn Plätze der anstehenden Jahresbestenliste, so gut.

Seit zwanzig Jahren ist die Band um den unbändigen Schlagzeuger Greg Saunier die liebste und einfallsreichste Nervensäge in der Noise-Pop-Landschaft. Eine Nervensäge,  die von Musikern und Künstlern wie Graham Coxon, Adam Green, David Shrigley oder dem geschassten Flaming-Lips-Drummer Kliph Scurlock verehrt wird, die jüngst im «Guardian» allesamt Liebeserklärungen an die Band übermitteln durften. 

Eine Snare liehen Deerhoof denn auch von Scurlock für die Aufnahmen ihrer neuesten, bereits zwölften Platte, die sie im Keller des Gitarristen Ed Rodriguez aufgenommen haben. Diese ist nach dem üppiger instrumentierten Beinah-Prog-Rock des Vorgängers «Breakup Songs» – bei allen Verwinkelungen – wieder roher, direkter, lauter und auch zwielichtiger gestaltet. 

Natürlich gibt es immer noch die Naivität der singenden Bassistin Satomi Matsuzaki, die monströse Geisterbahnsongs wie die Single «Exit Only» in den idealen Soundtrack für überbordende Kindergeburtstagsfeste verwandeln kann. Zehn Songs, darunter das berückend schöne «Mirror Monster», bringen Deerhoof in 32 Minuten unter. Und es ist schon so: eine solch fantastische und kurzweilige Platte hat die grosse Live-Band schon seit sehr langer Zeit nicht mehr aus dem Ärmel geschüttelt.

Deerhoof: «La Isla Bonita» (Altin Village)

deerhoof-la-isla-bonita-cover Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

Hier noch ein Mix aus «all the great songs we listened to studied and obsessed over while we wrote and mixed La Isla Bonita»:

DEERHOOF : MIXTAPE N° 244 by The Voice Of Cassandre on Mixcloud

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