Jeffrey Lewis & Los Bolts: «Manhattan»
Jeffrey Lewis – ein ewiger Held dieser Seiten – veröffentlicht sein New-York-Album*, und «Manhattan» ist eines seiner schönsten.
Im Sommer war Jeffrey Lewis wieder einmal auf ausgiebiger Konzertfahrt durch die Schweiz. Mit im Gepäck hatte der New Yorker Comiczeichner und Antifolk-Held der goldenen Generation neben frischen Bildergeschichten neue, noch unbekannte Songs, die nun auf seinem ersten offiziellen Album seit vier Jahren Platz finden.
Und was für Songs das sind, die der «Lower East Side Renaissance Man» hier zu einem persönlichen Porträt seiner Stadt vereint: da ist gleich zu Beginn das tränenrührende «Scowling Crackhead Ian», das Lewis’ Wiedersehen mit dem missmutigen Junkie vom Block dokumentiert. Die Platte schlägt hier ein gemächlicheres Tempo an, und Lewis wählt die Worte sorgfältiger aus, platziert diese genauer als in der jüngeren Vergangenheit– was Songs wie «It Only Takes a Moment» oder der Single «Back to Manhattan» sehr schön bekommt.
Und natürlich gehts auch um das Dasein als «Working Class Musician» wie im offenherzigen «Support Tours», es gibt die wohlbekannten, hellen Rasersongs und eine Lower-East-Side-Taubenbeobachtung ganz zum Schluss. Kurz, es ist alles da, was ein tolles Jeffrey-Lewis-Album ausmacht.
Jeffrey Lewis & Los Bolts: «Manhattan» (Rough Trade/MV)
*Alle Jeffrey-Lewis-Platten sind ja so called «New-York-Alben», aber dieses ist halt das offensichtlichste.
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