Waschen mit Matmos

Matmos Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

Das einzige Instrument auf dem kommenden Album von Matmos ist eine Waschmaschine, Modell Ultimate Care II. Wie das klingt? Ziemlich fantastisch

2001 bastelten Drew Daniel und M.C. Schmidt alias Matmos ihr Album «A Chance to Cut Is a Chance to Cure» aus den Sounds, die Schönheitsoperationen wie Fettabsaugen und Lippenspritzen und andere Operationen wie Herztransplantationen verursachen – inklusive einem Gedenktrack an ihre Ratte Felix und alle anderen Artgenossen, die ihr Leben für die Schönheitsindustrie hergeben müssen.

15 Jahre später wendet sich das Duo alltäglicheren Sounds zu – den Sounds ihrer Waschmaschine. «Ultimate Care II» heisst das Album, das die beiden diesem genau untersuchten Instrument widmen. «It's a noise instrument in your house», sagt Drew Daniel in einem Pitchfork-Artikel, und das stimmt schon, denn die Geräusche des Schleudergangs, die jeweils aus der Waschküche zu vernehmen sind wie auch das Warten auf das Ende des Waschgangs während dem mich nervösmachenden «Entlockern»-Modus sind wahrlich genügend Stoff für ein Album, zumal, wenn es dann so klingt wie die bisher bekannten Passagen. Die Platte dauert im Übrigen genau so lange wie ein Waschgang der Ultimate Care II.

«Ultimate Care II» erscheint am 19. Februar via Thrill Jockey. Mitgeholfen haben auf dem Album auch Freunde wie Dan Deacon oder Jason Willett von Half Japanese.

Bild: Josh Sisk

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