Party mit Car Seat Headrest

Bildschirmfoto-2016-02-28-um-12.33.40 Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

Rip it up and start again and again and again: Nach dem Wiederbesuch seines Bandcamp-Katalogs gibts nun das erste frische Material, seit Will Toledo alias Car Seat Headrest der Anonymität entkommen ist. Und das 8-minütige «Vincent» ist schlicht fantastisch.

Dass es bei Will Toledo nach der Songsammlung «Teens of Style» so furios weitergeht, habe ich natürlich nicht erwartet. Denn «Vincent» ist viel mehr als das «vor- oder auch vorvorletzte Lied» der Musik, die wir einst Indie nannten. Nämlich das: ein lustig-zwingender Bericht über eine Party, an der sich ein bleicher und unsicherer junger Mann wie Toledo natürlich nicht besonders wohl fühlt bzw. viel lieber heim gehen würde als sich noch einen weiteren sinnlosen Drink zu genehmigen. Für NPR hat Toledo den Text annotiert, der dort anknüpft, wo Songs wie «Los Borrachos (I Don't Have Any Hope Left, But the Weather Is Nice)» aufhören, während die Musik nun merklich zugespitzt ist: Hier ist keine zelebrierte Slackerhaftigkeit mehr zu hören, sondern ein Intro, das zunächst die Glenn-Branca-Spur abfährt, ehe der Song wie eine Krawall-Version von – sagen wir mal – Cake klingt. Kurz, now I'm silent at last, ausser, dass die originale 8-Minuten-Version viel besser ist als der Radio Edit und das Video. So gut.

«Teens of Denial» von Car Seat Headrest erscheint irgendwann im Frühling auf Matador. Vorfreude!

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