Bristol calling
«Bristol's New School» titelte im Herbst 2013 die englische Musikzeitschrift «The Wire» – und stellte die Kollektive Young Echo und Livity Sound aus der westenglischen Stadt vor. Höchste Zeit für eine kleine Umschau, ehe der Materialhaufen noch weiter anwächst.
Das Bonmot «Dub has no end» von Lee «Scratch» Perry ist auch dank Bristol immer noch von Belang. So schreiben an der reichen Bass- und Soundsystem-Kultur der westenglischen Stadt vorab zwei Kollektive weiter, die in der Septemberausgabe des Magazins «The Wire» porträtiert waren.
Livity Sound besteht aus den drei Mitgliedern Peverelist, Kowton und Asusu, die im vergangenen Jahr einen Sampler unter ihrem Kollektiv- und Labelnamen veröffentlicht haben. Es ist schwere und dunkle Clubmusik, in der die Jungle-Beats alles tänzelnde verloren haben, in der die Bässe natürlich heavy sind und die ganz scheu doch noch einzelne melodiöse Haken schlägt. In der Session für Resident Advisor verdichten die drei ihre verschiedenen Soundansätze in einem 12-minütigen Set:
Während Livity Sound bei aller Abstraktion immer noch auf den Dancefloor zielen, ist bei Young Echo die Party vorbei und der Club verlassen: Neun Mitglieder zählt das Kollektiv, das bis zu sechs Stunden lange Podcasts gestaltet und im vergangenen Jahr auch die erste Werkschau «Nexus» veröffentlicht hat.
In diesen Tagen erschienen auf dem Label Blackest Ever Black zudem vier Tracks, die die drei Kollektivmitglieder Vessel, Jabu und El Kid unter dem Namen Killing Sound veröffentlichen. In diesen vier ambientalen, dennoch sehr physischen Tracks gibts nirgends Licht, die Sounds sind bedrohlich, und man fühlt sich in einem Horrorfilm, dem nicht zu entkommen ist.
Auf Youtube sind diese zwingenden Tracks zu hören, die aufzeigen, wie konsequent diese neue Schule aus Bristol ihre Soundvisionen verfolgt: