Das Jahr der Unicorns

uni Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

The Unicorns scheinen zurück – ein guter Grund, wieder einmal die Grossartigkeit des nicht minder grossartig betitelten Albums «Who Will Cut Our Hair When We're Gone?» zu lobpreisen.

Vor zehn Jahren sang Nick Thorburn alias Nick Diamond auf der Unicorns-EP mit dem Titel «2014» folgende Zeilen: «Tomorrow is 2014 // When I'll be 32 // And we'll be 13 // But will there be enough room for me?// Enough oxygen, for me to breathe?». Nun, es waren die letzten Zeilen, ehe Thorburn mit den Islands den Pop-Abenteuerpfad weiterschlingerte – zunächst grandios, dann eher schlecht als recht, schliesslich immer trauriger – doch die Platten, die kaufte ich immer. Und «Return to the Sea» ist immer noch eine der Allzeitfavoriten – und die Platte führte mich damals in eine neue Welt:

Doch ausser «Return to the Sea» reichte auch nichts, wirklich gar nichts an die Pop-Splattervisionen heran, die Thorburn mit seinen Gefährten Alden Penner (der unter dem Bandnamen Clues auch tolle Musik veröffentlichte) und Jamie Thompson auf dem Unicorns-Album «Who Will Cut Our Hair When We're Gone?» hegten. Geister, Todessehnsucht, Überlebensdrang, Jenseitsfantasien werden hier formuliert, alles scheint grell und ist hemdsärmelig zusammengeklaubt – und schön mit Örgeli, Blockflöten, freiem Schlagzeug und schabenden Gitarren instrumentiert. «Who Will Cut Our Hair When We're Gone?» ist zart und laut und melodieselig und rau und natürlich super pubertär und ewig frisch:

Nun scheinen die Unicorns wieder zusammenzufinden. In der Nacht auf heute veröffentlichten Thorburn und Penner via dem neuen Unicorns-Twitteraccount das Foto, das auch diesen Beitrag ziert und konkretisieren derart die im Februar angekündigten Reunion-Pläne, denn: Es ist 2014, das «Year of the Unicorn».

Zurück zum Blog

comments powered by Disqus