Listen Up! Vol. 503
Der «Listen Up!»-Popletter vom 17. November, hier verkürzt nachgereicht. Für das gute Sonntagsgefühl: einfach abonnieren.
Hören
Dawuna: «Naya» (Sun Royalle)
Woher kommt diese Musik? Das war die Frage bei «Glass Lit Dream»,
als Dawuna erstmals als zerknitterter Soul-R&B-Schlafzimmer-Prinz
aufflackerte, und sie kann nun auch wieder gestellt werden bei «Naya»,
dem neuen Kurz-Track-Album. Es ist Broken-Soul, wortwörtlich, denn die
Tracks: sie könnten Hits sein, aber Dawuna wählt lieber das Fragment,
dreht die Radiowellen weiter, hin in einen privaten, verletztbaren
Space. Pay attention, weiterhin (und ja: Dawuna war eben im Land, leider
ging das hier unter...)
Actress: «Дарен Дж Каннінгем» (Smalltown Supersound)
«A collage – Braque»: so beschreibt Darren J. Cunningham die Idee, die zu seinem Resident-Advisor-Mix
geführt hat. Diesen Mix hat er nun in dieses Mixtape überführt. Seine
Wanderungen durch versehrte Ghosttowns, in denen die Einschläge nah und
präsent sind: sie gehen hier still weiter.
Concepción Huerta
From another place, nämlich aus dem Cosmos, den das Le Guess Who? in Utrecht am vergangenen Wochenende geöffnet hat und der dank den Wellen von Refuge Worldwide nachzuhören ist, funkt diese Stunde mit der Künstlerin und Musikerin Concepción Huerta zu den Daheimgebliebenen. Es gibt neben einem Interview natürlich Musik – auch mit Mabe Fratti, die sie ans Festival eingeladen hat. Weitere Cosmos-Radiostunden: hier.
Princess P
Auch via Radiowellen: diese schönen Verstrahlungen, die Princess P in ihrem aktuellen Mutant-Radio-Mix versammelt. Gerade für nebelgeschädigte Gemüter eine Wohltat.
Forge
Schmuck und Musik: das verbindet Forge. Bislang gibt es zwei Schmuckstücke und zwei dazugehörige Mixes, einer von Call Super, und einer von Lena Willikens, die – passend zu den Pilzohrringen – auf einen «magical trip» einlädt. Tune in!
Rausgehen
Full of Lava
Etwas grandioses steht an – dank dem Full of Lava und einem Programm, das verschiedenste popmusikalische Experiment-Positionen auf die Bühnen bringt. Da sind Mica Levi und Alpha Maid mit Spresso und den schnell-trocknendnen Zementtracks, da führt uns Klein ins supergrosse Ungewisse (auch als DJ), —__–____ (aka More Eaze und Seth Graham) morsen die Glitch-Noise-Sinfonien, Martha Skye Murphy singt und öffnet mit grosser Band ihre dunklen Kammersongs, Samuel Savenberg und Elvin Brandhi sind auch da – und wer nicht (mehr) still stehen kann: tanzt natürlich zu DJ Haram oder den Deli Girls. Am grossen Sonntag gegen die Autobahn schliesslich: Antonina Nowackas Stimmerforschungen – und Mabe Fratti mit ihren Songs, die unbewusste Welten öffnen. Dazwischen, danach und davor (ja, auch bei allen hier nicht genannten Sets): beste Sounds aus dem Studio Mondial. Bis dort.
Do, 21., bis So, 24.11., Dampfzentrale, Bern
Sega Bodega
Die Covercorona-Versionen «Reestablishing Connection» via Facetime lassen mich nicht los, und nun bietet der Dienstag eine gute Möglichkeit, sich weiter durch die Songs und Musiken von Sega Bodega zu bahnen. Wem's nicht reicht: es hat viel Hörstoff auf Bandcamp und unoffizielleren Kanälen.
Di, 19.11., Plaza, Zürich
Jessica Pratt
Sowieso: was für eine Konzertwoche. Denn bereits am Mittwoch singt
Jessica Pratt im Palace die «Here in the Pitch»-Songs, die in ganz
eigenen Zeiten schweben. Life is? «It's never what you think it's for»,
natürlich. Davor schaffts Jack J aus der blauen Wüste direkt in die beste Mood-Hütte.
Mi, 20.11., Palace, St. Gallen
Das Kinn & Bound by Endogamy
Schärfste Post-Synth-Punk-Kanten: Am Donnerstag gleich doppelt im ISC mit Das Kinn und Bound by Endogamy.
Do, 21.11., ISC, Bern
Nichtseattle
Nie mehr Linsenkochen ohne Gedanken an «Beluga (Eigentumswohnung)», einen dieser Songs, die Katharina Kollmanns Album «Haus» so gross machen. (Hat er das grad wirklich gesagt?)
Fr, 22.11., Humbug, Basel
Warmduscher & Bandit Voyage
Nie genug? Dann gleich zurück auf das Grundlevel der Stadt für den schönen Abriss mit Warmduscher und Bandit Voyages Pastcore. Danach: übernehmen die Plastikhämmerchen.
So, 24.11., ISC, Bern