Die Mittwochs-Jukebox Vol. 44

Bildschirmfoto 2020 03 25 Um 08 53 57 Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

Fünf Songs, nicht mehr, nicht weniger, sind in dieser Mittwochs-Jukebox zu finden. Klettert rauf auf diesen Berg!

Sufjan Stevens: «Climb That Mountain»

Vor zehn Jahren hat Sufjan Stevens das «Age of Adz» ausgerufen; es ist immer noch ein sehr kurioses Album, das mit sich kämpft (und auf dem Stevens selber kämpfen muss) und in Richtung Erlösung strebt – wenn es diese denn überhaupt geben kann. «The Age of Adz» hallt nun wiederum nach auf dem neuen Album, das Sufjan Stevens mit seinem Stiefvater Lowell Brams aufgenommen hat. «Aporia», das am Dienstag veröffentlicht wurde, ist ein New-Age-Album – mit Sphärenmusik, mit Ermunterungen, die nur dank den Titeln durchscheinen, mit Kraftakten und Grüssen an Raymond Scott. Natürlich: Da gibts auch Hoffnung, aber erstmal muss dieser Berg auch bestiegen werden. Danach gehts irgendwann zurück zum Töfffahren in der Freiheit, versprochen.

Film 2: «Fünfzigtausend Sterne»

Man muss in diesem super lieblich betitelten Monstertrack der Band aus Luzern und Bern nichts verstehen, weil «alles ist nichts», wie hier stoisch deklamiert wird. Aber das Dringliche und Drängende dieser «Fünfzigtausend Sterne»: das hört jede und jeder sowieso durch (das nehme zumindest ich an). Nun, mit Ausnahme des Voicemail-Sprechers, der erst um eine Verifizierung bittet. Den Track gibts unten, den Clip hier:

Cavanaugh: «Try and Try»

Aus der Quarantäne grüssen Open Mike Eagle und Serengeti mit alten und unfertigen Tracks. Einer davon ist «Try and Try» – mit einem freundlichen Gruss an Yo La Tengo und ihren «Way to Fall» (es gibt, gerade in diesen Tagen, kaum ein schöneres und passenderes Album als «And Then Nothing Turned Itself Inside-Out»).

Mia Doi Todd: «Take What You Can Carry (Scientist Dub One)»

Dank einer Playlist vom Le Guess Who?-Festival entdeckt: Dieser Protest-Song in Reggaeform von Mia Doi Todd – produziert vom Dub-Meister Scientist.

William Onyeabor: «When the Going Is Smooth & Good»

Ein Durchhalteklassiker, der an die Leichtigkeit der guten Zeiten erinnern – aber die härteren Seiten nicht ausspart. C'mon!

All diese Musik hier ist nicht gratis – auch wenn es wegen den Streamingdiensten so scheint. Deshalb und wann immer möglich: Kauft Musik – auf Bandcamp, bei den PlattenhändlerInnen, die über jede Bestellung froh sind, oder direkt bei den MusikerInnen oder Labels. Und aber auch: Mitglied werden bei den Lieblingsclubs und Community-Radios. Es ist wertvoll.

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