Das retrofuturistische Ghetto

atom Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

Der erste Tag am Saint Ghetto – dem Musikfestival der Dampfzentrale – kurz bilanziert.

Es kraftwerkte ungemein - vor allem zu Beginn des Sets von Uwe Schmidt, der in Bern als Atom™ gastierte. Und man fragte sich, ob das noch Fantum oder schon Parodie war, als die Strommasse (Volt, Watt, Ampere) von einer Computerstimme aufgezählt wurden. So funktionierte das Set dann am besten, als sich Atom™von den Paten Kraftwerk entfernte - mit kickenden Tracks und Protestslogans gegen die Musikindustrie.

Schmidts Set beschloss den leider sehr klamm besuchten Eröffnungsabend (C'mon, Stadtbewohnerschaft, wo bleibt Ihr?), der von der Stereolab-Sängerin Laetitia Sadier eröffnet wurde. Allein, der retrofuturistische und besserwissende Popzugang ihrer pausierenden Band drang in ihrem Set nicht durch. Und so blieb die sehr reizvoll programmierte Eröffnung mit den zwei grundverschiedenen Poparchivaren dann doch seltsam am Boden, verloren im Gnursch der Zeiten.

Am Freitag gehts weiter mit Wildbirds & Peacedrums, Sudden Infant, Ben Frost und Anikas DJ-Set.

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