Advent, Advent (22)

Bildschirmfoto-2015-12-21-um-16.18.40 Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

Heute im Adventskalender: Die vorletzten Platten des Jahres.

10. Tyondai Braxton: «HIVE1»

Das ist zwar keine Popmusik, die das ehemalige Battles-Mitglied Tyondai Braxton im Frühling veröffentlicht hat, doch wahrscheinlich sind es genau solche Werke, die die Popmusik von der längst langweilig gewordenen Retromania-These befreien könnten. Weil unzugänglich sind diese amorphen Perkussionsmutanten dann eben auch nicht. So warte ich auf jemanden, der «HIVE1» als Quellcode begreift – und in die Popsongwelt reinschmuggelt. Denn hier könnte er liegen, der Future Shock.

tyondai braxton - hive1 Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

9. Helen: «The Original Faces»

Liz Harris' Platten als Grouper sind Studien der Einsamkeit. Nun hat sie eine Popband gegründet und veröffentlichte mit ihren Gefährten neben fantastisch schlechten Bandbildern (s.o.) «The Original Faces», das extrem laut und doch so leise ist. Die Gitarren sind am Boden, und weit weg von allem observiert die Stimme von Harris die Aliens. Berückend und zuweilen auch ausgelassen schön.

helen-original-faces Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

8. Panda Bear: «Panda Bear Meets the Grim Reaper» // «Crosswords EP»

Preis den Todesüberwinder: Denn Noah Lennox schlug dem Sensemann mindestens ein Schnippchen auf dieser spurenverwischenden Platte, die eine der herzlichsten des Jahres war. Was dem Album aber doch noch fehlten, waren genau die Songs, die Panda Bear im Sommer mit der «Crosswords»-EP nachgereicht hat. Und nun, da der Grim-Reaper-Zyklus zu Ende ist, harre ich gespannt der Dinge, die da als nächstes kommen mögen.

10388079 10152417976436200 5354528364384641889 n Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

7. Deerhunter: «Fading Frontier»

Zu Beginn scheint vieles hell und friedlich auf «Fading Frontier», zumindest im Vergleich zum schroffen Vorgänger «Monomania». Doch die Flucht, sie gelingt Bradford Cox auch dieses Mal nicht und am Schluss ist er einfach nur ein weiterer Molch deep in the ground. Was für ein Schluss einer einmal mehr sehr sorgfältig aufgebauten Platte.

deerhunter fading frontier Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

6. DJ Koze: «DJ-Kicks»

Ein Heiliger des Hauses veröffentlichte im Sommer diesen so herzlichen wie verschrobenen Meistermix, der von Dimlite- über Stones-Throw-Tracks bis hin zu Broadcast und William Shatner führt, ehe es zum strahlend-traurigen Austanzen geht. Das grossartige: dieser eklektische Mix funktioniert wie ein wunderbar durchkomponiertes Popalbum. So gut.

9286 Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

Die bisherigen Jahresplatten:

30. Micachu & The Shapes: «Good Sad Happy Bad»
29. Mount Eerie: «Sauna»
28. Tame Impala: «Currents»
27. Various Artists: «In a Moment... Ghost Box»
26. Lower Dens: «Escape from Evil»
25. Yo La Tengo: «Stuff Like That There»
24. Aphex Twin: «Computer Controlled Acoustic Instruments Pt 2»
23. Viet Cong: «Viet Cong»
22. Andreas Spechtl: «Sleep»
21. Flying Saucer Attack: «Instrumentals 2015»
20. The Cairo Gang: «Goes Missing»
19. Hudson Mohawke: «Lantern»
18. Car Seat Headrest: «Teens of Style»
17. Destroyer: «Poison Season»
16. Kendrick Lamar: «To Pimp a Butterfly»
15. Colleen: «Captain of None»
14. Oneohtrix Point Never: «Garden of Delete»
13. Earl Sweatshirt: «I Don't Like Shit, I Don't Go Outside»
12. Ducktails: «St. Catherine»
11. Tocotronic: «Tocotronic»

Zum Nachlesen: Teil 1 & Teil 2 & Teil 3

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