33 Jahreslieder Vol. 1

ki Benedikt Sartorius. Journalist und Popkulturist.

Zartes und monströses und tanzendes und ausuferndes: Alles scheint da in den ersten elf Jahreslieder.

Grouper: «I'm Clean Now»

Dieser Song erschien war zwar noch ganz knapp 2016, aber es hat mich eben doch am Übergang zum nun ausgehenden Jahr begleitet. Wie hier Liz Harris ihre Gitarre spielt, entrückt wie nur möglich, und so zart, ist schon bewegend.

Schnellertollermeier: «Rights»

Eigentlich wollte ich das Album von Schnellertollermeier gebührend ehren, aber was soll ich machen, wenn ich immer noch nicht über dieses Monster von einem Eröffnungstrack hinweggekommen bin, der dann auch – so meine ich mich zu erinnern – beim Kilbi-Konzert für einen ganz grossen Konzertmoment gesorgt hat? Schlicht fantastisch.

Algiers: «The Underside of Power»

Und dann atemlos weiter, hin zu diesem Song, der zunächst lauert, und im Refrain eine Art Erlösung finden will. Dass man dazu auch tanzen kann, das ist das Wunder an «The Underside of Power».

Childish Gambino: «Redbone»

Auch noch grad 2016, vor allem aber auch «Get Out» aka der Film des Jahres. Stay woke!

Derya Yldirim & Grup Şimşek: «Nem Kaldi»

Ich weiss leider nicht, was Derya Yldirim in diesem Song von Aşık Mahzuni Şerif genau singt, doch was ich weiss, dass dies eine grossartige Psych-Pop-Adaption ist, die auf Bongo Joe Records erschienen ist.

Shabazz Palaces: «Shine a Light» & «Julian's Dream (Ode to a Bad)»

Zwei Shabazz-Palaces-Platten waren mir beinahe zu viel, aber was übrig bleibt, das war natürlich mehr als diese zwei Tracks, aber die vor allem. Shine a light!

Jlin: «Kyanite»

Die unglaublichsten Beatarchitekturen, die gab es auch dieses Jahr von Jlin. Was diese rüttelnde Musik ausmacht, es ist in diesem Track konzentriert nachzuhören.

Man Forever: «You Were Never Here»

More drums, und zwar von John Colpitts, der u.a. als Oneida-Drummer bekannt ist, und aber auch immer mit anderen Projekten von sich reden macht. «You Were Never Here» hat er gemeinsam mit Yo La Tengo und auch der Harfenistin Mary Lattimore eingespielt. Entstanden ist eine Art kosmischer Jazz, der heavy pulsiert.

Jane Weaver: «Slow Motion»

So schwerelos und herzlich umarmend klang Pop in diesem Jahr selten. Schade nur, dass ich das Konzert dieser modernen Kosmologin verpasst habe.

Dirty Projectors: «Cool Your Heart»

Dave Longstreths Album, so gern ich es auch musikalisch mochte, wurde für mich leider ungeniessbar durch die allzu rachsüchtige Art in den Texten, in denen er ziemlich uncodiert mit seiner Ex-Freundin und Bandkollegin Amber Coffman abrechnet. Was aber für immer bleiben wird, ist dieser Song – im Original und auch im Equiknoxx-Remix.

Mehr und vor allem auch populärere Jahressongs gibts am Mittwoch, hier noch der Hinweis auf das Popletter-Abo, das Sie jeden Sonntag mit neuer Musik, Konzert- und Lesehinweisen versorgt.

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