Journalist und Popkulturist
Wie wird 2016 klingen? Erste Rückschlüsse über diese nicht unwichtige Frage kann der erste Popletter des Jahres geben. Und auch im gerade angebrochenen Jahr gilt: Herzlichen Dank fürs Lesen und alles Gute!
Einschlaufen ins neue Jahr, beispielsweise mit dieser Veranstaltung im wunderbaren Palace, die den dreissigjährigen C86-Samplers feiert – mit Hits und Obskuritäten aus der schönen Indie-Geschichte.
Sa, 9.1., Palace, St. Gallen
Abschiednehmen vom Teenagerdasein heissts für diese Detroit-Suburbian-Kids, denn der Horror schleicht sich laufend an. Diesen Film sollte man sich geben, auch wegen dem Soundtrack von Disasterpeace. Passt bestens zu Oneohtrix Point Nevers «Garden of Delete», irgendwie.
In Bern am Di, 5.1., Kino REX
Reinschrummeln ins neue Jahr – dank dem ausgelassenen und glücklichmachenden Debüt der spanischen Hinds. NPR hat den Stream, und auf der Bandwebsite muss im rudimentären Game Chilis und Sangriakübeln ausgewichen werden.
Wer vor dem Weltelend flüchten will, ist bei Matthew Herbert an der falschen Adresse. «in honour of 2016 i've released a track today called CRISIS that's 3hrs19mins long (longest itunes would allow)», schrieb Herbert auf Twitter. Ein Monstertrack also, gleich zu Beginn eines hoffentlich nicht monströsen Jahres, der auf iTunes verfügbar ist.
«Blackstar» sei Bowies bestes Album seit den Siebzigern, heisst es fast allerorten. Nun konnte ich die Platte noch nicht anhören, allerdings: so ganz glücklich bzw. atemlos machten mich die Vorabsingles nicht. Aber Bowie überlasse ich lieber Kundigeren.
Conor O'Brien hat einige Lieder aus seinem Songkatalog mit entschlackteren Arrangements neu eingespielt. Das ist mir zwar immer noch leicht zu geschmäcklerisch und dramatisch, aber eigentlich okay.
Der erste Mix des neuen Jahres, der noch einen Fuss im alten hat, stammt von DJ-Koze-Freund Robag Wruhme. Sehr schön.
Wer noch Platten kauft, landet früher oder später auch bei Discogs. Hier ist die Geschichte hinter diesem zentralen Musikmarktplatz, der immer gewichtiger wird.
Was denkt eigentlich der Stiefvater von Sufjan Stevens über den Liedzyklus, der sein Leben thematisiert? Hier, die Nachlese zum persönlichen Album des nunmehr vergangenen Jahres.
Die Fiery Furnaces waren zeitweise die beste Band der Welt («Gallowsbird's Bark»! «Blueberry Boat!»), 2011 legten die Geschwister Eleanor und Matthew Friedberger ihre gemeinsamen musikalischen Exkursionen auf Eis. Was die beiden derzeit umtreibt?